6. Oktober 2017 – 27. Januar 2018
Yang Gang, „Ein Meister aus China"

Ein Meister aus China

Am bekanntesten ist Yang Gang, ein außerordentlich vielseitiger Künstler, der während seiner 30-jährigen Laufbahn mit zahlreichen künstlerischen Techniken und Stilen experimentierte, für seine charakteristischen, kühnen kalligrafischen Arbeiten mit chinesischer Tusche auf Reispapier. Die Steppe der Inneren Mongolei gehört zu seinen bevorzugten Inspirationsquellen: Seine Bilder von Reitern unter einem düsterem Himmel, Karawanen und Hirten wecken Sehnsucht nach den schönen, offenen Weiten der Prärie. In jüngerer Zeit widmete sich Yang Gang darüber hinaus der Darstellung von Musikern und Sportlern – Werke, die sich durch eine ebenso kraftvolle wie sensible Pinselführung auszeichnen.

Yang Gang wurde 1946 in Huaijang in der Provinz Hunan geboren. Ab 1963 besuchte er die Zentrale Hochschule für Bildende Kunst in Beijing, musste seine Ausbildung 1966 jedoch wegen der Kulturrevolution unterbrechen. 1969 erfüllte er sich einen Kindheitstraum und ging in die Innere Mongolei, wo er ein Jahr lang in einem Zelt lebte, Schafe und Pferde hütete, sich der Stille und Einsamkeit überließ. In dieser Zeit und auch später, während seiner Arbeit als Landwirt in den Provinzen Hebei und Shaanxi, bildete sich ein reicher Schatz an Erinnerungen und entstanden zahllose Skizzen. Nach seinem Studienabschluss 1973 kehrte Yang in die Mongolei zurück, deren landschaftliche Schönheit und deren Menschen er gleichermaßen schätzte. 1978 begann er sein Masterstudium an der Zentralen Hochschule für Bildende Kunst. Dabei konzentrierte er sich auf verschiedene Perioden der chinesischen Malerei, Kalligrafie und Musik. Die Steinreliefs und Wandgemälde der Han-Dynastie (206 v.Chr.–220 n.Chr.), die Musik der Nördlichen Dynastien (420–589) und die Linienführung der Tang-Dynastie (618–907) haben sein Werk beeinflusst. Seit 1981 ist Yang Gang an der Zentralen Hochschule für Bildende Kunst in Beijing tätig.

Als zeitgenössischer chinesischer Tuschemaler verortet er sich selbst zwischen den Extremen von Realismus und Abstraktion. In den 1980er-Jahren erlangte er mit seinen akribisch ausgeführten, leuchtend farbigen Werken im Gongbi-Stil Anerkennung. Später wandte er sich der freien, expressiven Xieyi-Tuschemalerei zu. Seine aktuellen Gemälde zeigen kraftvoll und dynamisch wiedergegebene Menschen und Pferde. Mit flinken Pinselstrichen und scharfen Schwarz-Weiß-Kontrasten, die an Scherenschnitte von Matisse erinnern, erzeugt Yang Gang freie, halbabstrakte Gemälde von vibrierender Lebendigkeit. Seit Kurzem arbeitet er auch in Öl – eine neue Facette seines breiten künstlerischen Repertoires.

Presse: Erniedrigung und Balance (veröffentlicht Do, 12. Oktober 2017 bei badische-zeitung.de)

Vernissage am Freitag, 6. Oktober 2017

ein meister aus china yang gang vernissage

 ein meister aus china yang gang 02

 

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